2018•111 - T E X T:
Christus-König-Kirche, Münster) war.
Im Frühjahr 1949 kam Otto Dunkelberg
nach Rheine. Ulrich Eckhardt, einer seiner
Oberstufenschüler, erinnert sich in
einer Rede vom 02. 02. 1997 in der Dio-
Aula (VaD „Forum“, 1997, S. 29f.): „Er befruchtete
nicht nur das Musikleben des
Gymnasiums, sondern auch die Musikkultur
der Stadt, den Musikverein.“ Und
in der Festschrift zum 70. Geburtstag
Eckhardts (28. 05. 2004, Steinfurt 2004,
S. 3) schrieb dieser in der Rede „Vom Großen
im Kleinen“: „Aus einer in Deutschland
fast diagonal zu Rheine gelegenen
Stadt, wo er des Landes noch immer
größtes und gewaltigstes kirchliches Orgelwerk
virtuos spielte und dadurch berühmt
wurde, kam hochwillkommen ein
begnadeter Musiker. Er befruchtete nicht
nur das Musikleben des Gymnasiums,
sondern auch die Musikkultur der Stadt,
den Musikverein, der sich zu Höchstleistungen
in großen Oratorienaufführungen
angespornt sah. Hier steht seine Orgel,
die für ihn gebaut wurde und die er wie
eine Wunderharfe zu spielen verstand.
Er war ein unerhörter Improvisator. Wir
haben von ihm profitiert, und er hat die
Stadt bereichert. Was verschlug ihn hierher?
Warum verließ er die angestammte
Wirkungsstätte, wo er bekannt und berühmt
geworden war? Niemand fragte
danach, und er sprach nie darüber.“
In Rheine bekleidete er von 1949 bis
1953 das Amt eines Musiklehrers am
Gymnasium Dionysianum (vgl. nächstes
Kapitel) und war Leiter des Chores
des Städtischen Musikvereins, aber kein
ständiger Organist an einer Kirche. In
dieser Zeit unterrichtete er auch als Dozent
an der damaligen Kirchenmusikschule
in Münster.
Abb. 01: Otto Dunkelberg an der Orgel im
Kloster in Lindental
1953 ging Otto Dunkelberg mit seiner
Familie nach Köln, wo er bis 1962 als
Studienrat (seine Ernennung kam am 25.
08. 1953, später sogar zum Fachoberstudienrat)
für Musik an einem Gymnasium
unterrichtete. Außerdem hat er an
zwei Dominikaner-Kirchen von 1953 bis
zu seinem Tod als Organist gewirkt und
konzertiert. Am 1. April 1962 trat er in
den Ruhestand. Nach seiner Pensionierung
spielte er als Konzertorganist im
In- und Ausland, sein letztes Konzert in
Rheine gab er im Dezember 1963.
„Am 18. März 1964 starb in Köln plötzlich
und unerwartet Studienrat i. R. Otto
Dunkelberg. (…) Nun ist auch Otto Dunkelberg
in jene Gefilde hinübergegangen,
wo alles ‚vollkommenster Orgelklang‘ ist,
wie kein Geringerer als Albert Schweitzer
einst so wundervoll schrieb“ (VaD
Nachrichtenblatt Nr. XXXV 5, Nov. 1964,
S. 23f.).
Als Musiklehrer am Dionysianum
Nach dem Kriege war es eine dringliche
Aufgabe in Deutschland, das alte Schulsystem
wieder aufzubauen, auch am
Gymnasium Dionysianum in Rheine. Der
Unterricht konnte hier am 7. Januar 1946
wiederaufgenommen werden. Trotz
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