2014•112 - T E X T:
Teil der „Historischen Bibliothek“.
Ferner gehören eine Ausgabe der „Verhandlungen
der Directoren-Versammlungen
Preußen“ (Bd. 1/1879 bis Bd. 80/1911 komplett!,
außerdem Bd. 85/1911, 90/1915,
93/1927 sowie 2 Ergänzungsbände) und
mehrere „Protokolle der Versammlung[en]
der Direktoren der westfälischen Gymnasien
und Realschulen“ (Jgg. 1860, 1863, 1867,
1871, 1873, 1877) zum Bestand.
Schwerpunkte der historischen Sammlung
bilden neben Zeitschriften (Sachgruppe XVII
der früheren Lehrerbibliothek) die Bereiche
Geschichte (Sachgruppe X), Pädagogik (II),
deutsche Sprache und Literatur (IV) sowie
klassische Sprachen und Literaturen(VI , VII ).
Die naturwissenschaftlichen Fächer sind
sehr unterschiedlich repräsentiert. Die Sachgruppen
Geographie (IX) und Biologie (XV)
sind mit mehreren Hundert Bänden vertreten,
das Fach Physik (XIV) nur sporadisch.
Letzteres gilt auch für die Mathematik (XIII).
Die vorhandene Literatur zum Sachgebiet X
stellt mit nahezu 1.000 Bänden die quantitativ
größte thematische Gruppe dar — mit
deutlicher Konzentration auf die politische
Geschichte Deutschlands bzw. Preußens in
der Wilhelminischen Ära. Daneben ist die
Periode des „Dritten Reichs“ relativ stark repräsentiert
— ergänzt durch zeitgenössische
pädagogische Literatur (vor allem Lehrwerke)
sowie eine aufschlussreiche Sammlung
von Schulbüchern der NS-Zeit.
Auch für den der Sachgruppe IV zugeordneten
Bestand liegt ein zeitlicher Schwerpunkt
auf den 1920er bis 1940er Jahren.
Einen weiteren bildet die Belletristik des 19.
Jahrhunderts. Neben Goethe, Kleist, Lessing,
Matthison oder Friedrich von Hagedorn sind
populäre realistische Autoren wie Gottfried
Keller oder Otto Ludwig, Unterhaltungsschriftsteller
wie Ernst Eckstein, Friedrich
Gerstäcker, Ida Hahn-Hahn oder Georgiana
Fullerton, westfälische Dichter (neben Annette
von Droste-Hülshoff etwa August von
Haxthausen, Ferdinande von Brackel oder
Gisbert von Vincke), norddeutsche Literaten
(Emanuel Geibel, Klaus Groth, Wilhelm
Jensen, Adolf Friedrich von Schack), „Heimatschriftsteller“
aus dem südlichen deutschen
Sprachraum wie Heinrich Hansjakob
oder auch populärwissenschaftliche Autoren
(Georg Ebers, Felix Dahn) jeweils mehrfach
vertreten.
Auf eine betont philologische Ausrichtung
des Gymnasiums lässt schließen, dass sowohl
die antiken Sprachen und Literaturen
als auch die sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
als eigene fachliche Disziplin herausbildende
Germanistik — etwa mit einer
Vielzahl kritischer Editionen von mittel- und
frühneuhochdeutschen Texten — überproportional
repräsentiert sind.
Zu den erhaltenen lexikographischen Werken
gehören u. a. vier Bände der Erstausgabe
des “Deutschen Wörterbuchs“ von Jacob und
Wilhelm Grimm.
In einigen Büchern finden sich — in der Regel
im Einband oder auf dem Titelblatt
— handschriftliche Herkunftsvermerke
(Provenienzen). Einige ältere Eintragungen
verweisen auf den Vorstand / die Lehrerschaft
des Franziskaner-Gymnasiums (“Magisterium
Rheinensi“, „Comparatus Venerabili
Magisterio Rheinensi“, „Pro Magisterio
Rheinensi“ etc.). In späterer Zeit werden Exlibris
(„Ex bibliotheca Gymnasii Rheinensis“)
oder Stempel üblicher.
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