2018•113 - T E X T:
wurde von Studienrat z.Wv. Karl Zwiener und
Oberschullehrer Otto Dunkelberg der Eid
in der vorgeschriebenen Form mit der
religiösen Beteuerungsformel geleistet.
Zeuge der Vereidigung war Oberstudienrat
Dr. Tinnefeld.“
Ein halbes Jahr später, am 22. November
1952, ergeht eine weitere Liste des Dionysianums
an das Schulkollegium („z.
Hd. des Herrn Oberschulrats G. Bruchmann“),
die all die Lehrer und Lehrerinnen
benennt, die ihre Prüfungen nicht
im Lande Nordrhein-Westfalen abgelegt
haben. An letzter Stelle der Namen wird
Otto Dunkelberg aufgeführt mit den Hinweisen,
dass er seine 1. Lehrerprüfung
in Hildesheim und die „Prüfung für das
künstl.[erische] höhere Lehramt – Berlin-
Charlottenburg“ abgelegt hat.
Über den Zeitpunkt seines Ausscheidens
gibt es im Archiv des Dionysianums keinen
Hinweis, vermutlich war es zum
Schuljahrsende im Juni 1953. In der
Chronik des Musikvereins Rheine findet
sich der Satz, dass am 12. März 1953 der
„Elias“ unter der „letztmaligen“ Leitung
von Otto Dunkelberg aufgeführt wurde,
„der sich als Studienrat an ein Kölner
Gymnasium versetzen lässt“ (75 Jahre
Städt. Musikverein, Festschrift Okt. 1985,
S. 8). Im Juni 1953 verließ Otto Dunkelberg
Rheine. Bürgermeister Dr. Biermann
schrieb dazu u. a.: „Über eines sind
wir uns klar, so bedauerlich der Fortgang
Prof. Otto Dunkelbergs für die wirklich
musikliebenden und musikverständigen
Kreise unserer Stadt ist, so vorteilhaft
und befruchtend für seine künstlerische
Arbeit wird die neue Stelle in Köln
sein, mit der er wieder den Platz an der
Sonne erreicht“ („Münstersche Zeitung“
vom 22. 06. 1953, im weiteren MZ). Bis
1962 war Otto Dunkelberg Studienrat für
Musik am neusprachlichen Gymnasium
Köln-Nippes, daneben betätigte er sich
bis zu seinem Tod 1964 als Organist an
den Dominikaner-Kirchen in Köln.
Warum verließ Otto Dunkelberg das
Dionysianum?
Es gab zwei Gründe: Der erste war, dass
seine Kinder in Köln studieren wollten
und er dorthin umzog, um ihnen ein
Studium „zu Hause“ zu ermöglichen,
ein zweiter Grund lag in der Tatsache,
dass er in Köln am Gymnasium „verbeamtet“
wurde. In Rheine hatte man ihn
nicht zum Studienrat ernannt, wohl aber
in Köln. Am 25. 08. 1953 erhielt hier
Oberschullehrer Otto Dunkelberg die
Ernennungsurkunde zum Studienrat,
unterschrieben von OStD Suth und dem
Beigeordneten Dr. Laut, Köln. Eine Kuriosität
von Dunkelbergs Leben: Am Tage
seiner Entlassung aus Rheine erfolgte die
„Verbeamtung“ am Dionysianum.
Doch nun der Blick auf sein Lehrersein
am Dionysianum.
Mit dem Schuljahr 1949/50, das Ostern
begann, trat Otto Dunkelberg am 1. Mai
(also ein wenig verspätet, vgl. Kap. 1) den
Dienst als Nachfolger des Musiklehrers
Fritz Mertens an, der am 8. April 1944
bei einem Fliegerangriff ums Leben kam
(Chronik „75 Jahre Städt, Musikverein“, S.
7). Dunkelberg fand „ein musikalisches
Trümmerfeld vor (…)“, wie er in seinem
Aufsatz „Das Musikleben am Gymnasium
Dionysianum seit 1945“ (Nachrichten-
Blatt des VaD, Nr. XXIII, August 1952, S.
10) schreibt, und er meinte damit die
zerstörte Aula, den ausgebrannten Musiksaal
und die völlig vernichteten Lehrund
Lernmittel – mit Ausnahme der
beiden (allerdings beschädigten) Flügel
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