2018•119 - T E X T:
Pfeifenspunde). Das Metallpfeifenwerk
besteht großenteils aus Zink. Die Kanäle
zwischen Bälgen und Windladen haben
undichte Stellen.
Ein zuverlässiges Funktionieren der Orgel
würde wenigstens folgende Maßnahmen
erfordern:
• Ausbau der gesamten Elektrik; Ersatz
durch neueste Technik
• Ausheben des Pfeifenwerks, Reinigung
aller sowie Reparatur beschädigter
Pfeifen
• Beseitigung von Undichtigkeiten in der
Windversorgung
• Funktionsfähigmachen aller Ventile
• Nach- bzw. Neuintonation des gesamten
Instruments
Diese Maßnahmen wären sehr umfangreich
und finanziell so aufwendig, dass
sie sich kaum lohnen. Die Orgel wurde
daher von J. S. in seinem Gutachten als
„nicht mehr reparabel“ bezeichnet. Seine
Empfehlung lautet daher: „Abschaffung
des Instruments, Anschaffung eines u. U.
gebrauchten bzw. überarbeiteten Instrumentes
(Hauptgrund: marode Elektrik
u. die oben erwähnten Punkte, die Reparaturen
erfordern, die mindestens vier
Wochen zwei Fachkräfte in Anspruch
nähmen).“
Am Mittwoch, dem 22. Februar 2017, besuchte
ich mit Hermann Kaiser die Aula
des Dionysianums, um einige Fotos von
der Orgel anzufertigen und die Disposition
des Instruments (s. o.) aufzunehmen.
Zu diesem Zeitpunkt waren der Schulleiter
Oliver Meer, der ehemalige Stellvertreter
Johannes Juling sowie der Hausmeister
Andreas Salm anwesend. Der
Spieltisch wurde in seine alte „Konzertposition“
gefahren und geöffnet, so dass
die vorgesehenen Aufnahmen in der von
früher her gewohnten räumlichen Zuordnung
gemacht werden konnten.
Im Anschluss ergab sich die Möglichkeit,
die Disposition nebst sämtlichen Spielhilfen
aufzulisten und den Spieltisch außen
wie innen genauer zu besichtigen.
Äußerlich wies der Spieltisch kaum Beschädigungen
auf. Im Bereich der Registraturen
und der Klaviaturen fanden sich
- neben starker Verstaubung - nur kleine
sichtbare Schäden an einer Registerwippe,
an einer Kontroll-Leuchte sowie an
einem Pedalpiston. Die Pedalklaviatur
war nicht richtig eingeschoben. Nach einigen
Versuchen, Kontakte mittels eines
Schraubendrehers wieder herzustellen
und ein probeweises Registerschalten zu
tätigen, kam eine kleine Überraschung:
Ein wenig lebt sie noch… Alle weiteren
Entscheidungen liegen nun beim VaD
und eventueller Sponsoren. Eine Information
über diese jüngste Inspektion der
Kemper-Orgel erging an den Vorstand
des VaD am Montag, dem 13. März 2017.
Weiteres Wirken im Bereich der Orgelmusik
in Rheine
Im Mai 1952 gab der Kirchenchor der
Antonius-Basilika ein Konzert in der Aula
des Dionysianums, bei dem Otto Dunkelberg
als Solist an der Orgel mitwirkte. Er
spielte Werke von Bach, Reger sowie
eine Improvisation. In allen Konzerten
versuchte Otto Dunkelberg, Menschen
an die Orgel und die Orgelmusik heranzuführen.
Die Programme seiner Orgelkonzerte
enthielten neben Werken des
Barock auch Kompositionen der französischen
Romantik (z. B. Franck, Guilmant).
Am Schluss standen, oft als Höhepunkt
des Abends, immer eine oder mehrere
Improvisationen.
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