2016•188 - T E X T:
Auf nach Norwegen
Soltun Folkehøgskole
Projektbericht 1
Von Frederike Kersken
08.12.2015
Soltun Folkehøgskole
9440 Evenskjer
Norge
Mein Name ist Frederike Kersken, ich bin
19 Jahre alt und ich mache derzeit mein
FSJ an der Soltun Folkehøgskole in Norwegen.
Ich komme aus der Kleinstadt
Rheine, Nordrhein-Westfalen und habe
im Sommer 2014 mein Abitur gemacht.
Jetzt bin ich in der Schule im Büro, etwas
außerhalb des 650 Seelendorfes
Evenskjer und mache mich um zehn vor
eins, mittags, auf die kommende Dunkelheit
gefasst.
Hier in Nordnorwegen hat die Dunkelzeit
vor ca. einem Monat begonnen, inzwischen
haben wir noch etwa drei Stunden
mit Tageslicht. Mittlerweile macht mir
das auch gar nicht mehr so viel aus, es
war eher die Übergangsphase, bei der ich
ein mulmiges Gefühl hatte.
Vor einem Jahr zu dieser Zeit war mir das
alles noch nicht so bewusst. Da saß ich
noch gemütlich zu Hause in Deutschland
und hab mir keinen großen Kopf um meine
Zeit in Norwegen, meinen Friedensdienst
mit ASF, gemacht. Der Vertrag war
in der Tasche, es war alles klar und bis
zum richtigen Beginn war es noch eine
Weile hin.
Bewerben, Vorstellen und Hoffen, das
fand alles schon im März 2014 statt. Während
meiner Vorbereitungsphase auf das
Abitur bin ich über einen Zeitungsartikel
auf die Organisation Aktion Sühnezeichen
Friedensdienste (ASF) aufmerksam
geworden. Es handelte sich um einen
kurzen Projektbericht einer ASF-Freiwilligen,
die ehemals Schülerin in Rheine
war. Kurz darauf habe ich mich dann über
die Internetseite von ASF informiert und
wurde immer interessierter. Den Wunsch
nach dem Schulabschluss ein FSJ, bestenfalls
im Ausland, zu machen, hatte
ich schon lange. Es fehlte bloß noch das
Wie, der Sicherheit gebende Rahmen, die
dazugehörige Organisation. Welche ich
glücklicherweise in ASF gefunden habe.
Bewerben, Vorstellen und Hoffen war zu
meiner großen Erleichterung nicht umsonst,
es hieß schließlich auf nach Norwegen!
Die unmittelbare Vorbereitungszeit hat
dann mit dem 1.März 2015 in Hamburg
begonnen. Bekanntwerden mit den anderen
drei Freiwilligen der Folkehøgskolen,
eine kleine Norwegen Einführung und
u.a. auch der Besuch des Konzentrationslagers
Neuengamme. Weiter ging es nach
Oslo, dort waren hauptsächlich eigene
Erwartungen sowie die des Projektpartners
Thema, mögliche Problemsituationen
wurden auch angeschnitten. Trotz
guter Vorbereitungszeit, letztlich wollte
ich einfach endlich ankommen.
Die erste Woche auf Soltun war noch
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