2017•190 - T E X T:
mit Seelsorgern, mit Gemeinden
oder Institutionen – das gibt es immer
mal. Klar, dass der Generalvikar dann
vermitteln und nach Lösungen suchen
muss. Ich glaube aber nicht, dass das die
Hauptaufgabe ist. Wir haben eine große
Verwaltung, und diese Verwaltung soll
eigentlich der Seelsorge dienen. Dass die
Botschaft Christi wirklich lebendig bleibt.
Und das ist eigentlich mehr die Aufgabe:
zu schauen, wie dieses Grundanliegen
nicht nur präsent bleibt im Haus, sondern
auch die Arbeit immer wieder neu
prägen und strukturieren soll. Das ist
eine klassische Führungsaufgabe. Das
viele Fachwissen brauche ich nicht. Das
ist in allen Abteilungen hier bestens vorhanden.
Aber: Wie können wir insgesamt
mit allen Mitarbeitern quer über die einzelnen
Hauptabteilungen – das ist ja oft
ein Problem, dass Abteilungen so für sich
bleiben – konkret an aktuellen Fragen
der Seelsorge und der Pastoral arbeiten?
Und zwar so, dass unsere Gemeinden
auch mitbekommen: Ja, da tut sich etwas.
Wir bekommen Anregungen, Unterstützung
und Hilfe für das, was wir hier vor
Ort tun. Die eigentliche Arbeit geschieht
vor Ort, das muss man ganz klar sagen.
Wir in Münster sind nur diejenigen, die
das unterstützen sollen.
In einem Interview haben Sie vor Jahren
gesagt: „In der Kirche kommt es darauf
an, integrierend zu wirken und nicht ausgrenzend.“
Könnte dieser Satz auch der
Wahlspruch im neuen Amt sein?
Köster: Wunderbar. Genau darum geht’s.
Es geht wirklich darum, zu integrieren.
Auch bei Konflikten. Es geht nie darum,
sich endgültig von Menschen zu trennen.
Es geht immer darum, dass man versucht,
Lösungen zu finden. Selbst, wenn
das manchmal mit schweren oder auch
harten Entscheidungen verbunden ist.
Aber das ist das Ziel. Das Ziel ist auch,
hier im Generalvikariat alle Kräfte zu integrieren.
Wir müssen zusehen, dass wir
gemeinsam an einer Sache arbeiten, und
dass wir gemeinsam unterwegs sind. Und
insofern ist das die Hauptaufgabe. Und
den Bischof, dem ja eigentlich die zentrale
Integrationsaufgabe zukommt, so gut
wie möglich bei seiner Aufgabe zu unterstützen.
Und da bin ich nur derjenige, der
die Aufgaben ausführt und darüber auch
immer mit ihm im Gespräch bleibt.
Norbert Köster
Norbert Köster ist neuer Generalvikar
Abi 1986
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