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Das führte dazu, dass ihn die Jugendverbände
früh in den Wohlfahrtsausschuss
des Amtes Rheine delegierten. So erwarb
er das Rüstzeug für sein erstes Arbeitsfeld
im öffentlichen Engagement in der
Pfarrgemeinde. Ausgebildet im Studium
der Katholischen Soziallehre, u.a. bei
Prof. Dr. Josef Höffner, dem späteren Bischof
und Kardinal, baute er in Mesum
ein „Soziales Seminar“ auf und wurde
1968 Mitglied im ersten Pfarrkomitee
der Gemeinde St. Johannes Baptist, dem
Vorläufer des heutigen Pfarreirates.
Von dort aus war der Weg in die Politik
vorgezeichnet. Er zählte bereits 1961 zu
den Mitbegründern der JU, trat alsbald in
die CDU ein und war von 1969 bis Ende
1974 Mitglied im letzten Gemeinderat
von Mesum, in dem er ab 1971 auch den
Vorsitz der CDU-Fraktion übernahm. Zusätzlich
wählte ihn der Rat in die Amtsvertretung
Rheine, wo er bereits 1969
den CDU-Fraktionsvorsitz übertragen bekam.
Von 1975 bis heute wurde er jeweils
in seinem Wahlkreis direkt in den Rat der
Stadt Rheine gewählt, wo er bis 2005 die
Fraktion führte und war Mitglied in vielen
Fachausschüssen und Gremien, unter
anderem Sparkassen-Verwaltungsrat,
Aufsichtsrat Stadtwerke, Kuratorium der
Mathias-Stiftung, wo man seine Fachkenntnisse
als langjähriger Kommunalpolitiker
zu schätzen wusste.
Josef Wilp war und ist sich seiner Verantwortung
für die Gesamtstadt bewusst,
für deren Entwicklung er sich mit aller
Kraft einsetzte, wichtige Projekt wie
die Neubauten von Rathaus, Stadthalle
oder vieler Schulen vorzubereiten und
zu verwirklichen. Bei all diesem Engagement
lag ihm „sein“ Mesum weiter am
Herzen. Dazu sah er es als vorrangig, den
Zusammenhalt der Menschen vor Ort zu
fördern, ihr Wir-Gefühl und die Identität
mit dem Stadtteil zu stärken, indem hier
besondere Vorhaben wie Bau der Turnhalle
an der Franziskus-Grundschule,
Bau des Waldfriedhofes samt Friedhofskapelle
oder Erhalt der Josefschule umgesetzt
werden konnten. Darum übernahm
er von 1975 bis 2001 den Vorsitz
im Bezirksausschuss Mesum, ist Mitglied
im Stadtteilbeirat und im Arbeitskreis
„Ortsgestaltung Mesum“. All das trug ihm
nicht zuletzt den Ehrentitel „heimlicher
Bürgermeister von Mesum“, der bis heute
seine Gültigkeit hat.
Eine Krönung erfuhr seine politische
Laufbahn, nachdem er 1981 in den CDUKreis-
Vorstand gewählt wurde, als er am
7. Dezember 1993 in den Landtag von
NRW nachrückte und bei den folgenden
drei Landtagswahlen das Direktmandat
errang. 2010 verzichtete er dann aus Altersgründen
auf Wiederwahl und Mandat.
Neben vielen Auszeichnungen und
Ehrungen wie die Sparkassenmedaille
in Gold 2013 und goldene Stadtmedaille
wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet.
Seinen runden Geburtstag möchte Josef
Wilp zunächst im engsten Familienkreis
feiern. Zu Anfang des neuen Jahres wird
es dann einen offiziellen Geburtstagsempfang
geben. Die Münsterländische
Volkszeitung schließt sich gern alle Gratulanten
an und wünscht weiterhin viel
Kraft und Stärke für weitere Jahre.
Josef Wilp ist Abiturient des Jahrgangs
1959.
MV, 22.12.2018
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