2009•025 - T E X T:
FRAU UTE EHRENBERG
ANSPRACHE DER KULTURDEZERNENTIN DER STADT RHEINE
Sehr geehrter Herr Huesmann
liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liebe Ehemalige des Jahrgangs 1958, meine Damen und Herren,
gern bin ich zu Ihnen gekommen, um mit Ihnen diese Feierstunde zu genießen, in deren Mittelpunkt Sie stehen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasium Dionysianum. Ihre Schullaufbahn endet nun, und zu diesem erfolgreichen Abschluss gratuliere ich Ihnen ganz herzlich. Das viele Lernen, der lange Atem, Jahr um Jahr die Schulbank zu drücken, das alles hat sich gelohnt: Sie haben Ihre Prüfung bestanden! Ich freue mich mit Ihnen und gratuliere Ihnen ganz herzlich.
Partys und Feiern, Chillen und Urlaub machen - das sind sicherlich Ihre Prioritäten in diesen Tagen. Mit Recht! Dennoch gehört auch der heutige feierliche Rahmen zu Ihrem Abitur dazu: eine besondere Leistung verdient eben eine besondere Anerkennung.
Gleich halten Sie Ihr Abiturzeugnis in Händen, das Ihnen Ihr erworbenes Wissen attestiert. Früher stand dort groß "Zeugnis der Reife" - eine etwas altmodische, aber auch sehr anspruchsvolle Bezeichnung. Ein Titel, der noch auf den umfassenden Bildungsauftrag von Schule hinweist. Doch Bildung beinhaltet mehr als die Vermittlung von Daten, Fakten und Wissen. Bildung bedeutet nach einer klassischen Definition, die eigenen Anlagen zu entfalten sowie die Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die einen befähigen, unsere Gesellschaft, unsere Welt zu verstehen und in ihr gut zurechtzukommen.
Dazu will, kann und muss die Schule beitragen - zumindest, wenn ihr Angebot an genommen wird. Und das sage ich nicht nur als Schuldezernentin. Schule vermittelt Kenntnisse in Naturwissenschaften und Sprachen, in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie in Kunst und Musik. Schule führt zur Fähigkeit, sich Informationen zu beschaffen und Wissen anzueignen. Schule steht für Wertevermittlung ebenso wie für die Grundlagen unserer Demokratie. Der schulische Alltag mit all seinen Kontakten zwischen den Schülerinnen und Schülern untereinander oder mit dem Lehrerkollegium ist nicht nur ein Beziehungskomplex, sondern übt soziale Kompetenzen ein.
So haben Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun ein abrufbares Abitur wissen - solange Ihre Verdrängungstaktik noch nicht erfolgreich war. Daneben - und das ist ein entscheidender Punkt - sind Sie zu verantwortungsvollen Menschen herangewachsen. Damit sind Sie gut gerüstet für das, was nun auf Sie zukommt: auf ein Studium, eine Berufsausbildung oder weitere Pläne.
Doch das Abitur ist kein Rundum-sorglos Paket. Das Abitur allein reicht nicht für Aufstieg und Karriere. Nils Goltermann, der Geschäftsführer der mittelständischen Brauerei "Postbräu Thannhausen" hat das auf eine interessante Weise auf den Punkt gebracht. Er sagte: "Wer heute nur immer
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