2011•028 - T E X T:
leichtere Schulen, wie Fachgymnasien, zu besuchen, oder um ihr erstes eigenes Geld in einer Ausbildung zu verdienen.
Neben diesen Türen des Berufsalltags öffneten uns die erfolgreich absolvierten Prüfungen auch die Tür zum Aufenthaltsraum.
Hier verbrachten wir von nun an so manche Freistunden, in denen wir schliefen oder die Hausaufgaben für die nächsten Stunden vorbereiteten - wenn wir nicht gerade unser Geld in Cafés verschleuderten.
Die Klassen wurden zu Kursen, Rivalitäten wurden zu Freundschaften und wir verschmolzen zu einer einzigen Jahrgangsstufe, liebevoll betreut von Herrn Remke und Herrn Sahlmüller.
Einige verbrachten ihre Zeit mit Nachmittagssport und anderen geistig anspruchsvollen Aktivitäten wie essen, schlafen oder Party machen, während andere die große weite Welt in Auslandsjahren erkundeten.
Diejenigen, die das wohl entspannteste Jahr unserer Schullaufbahn am Dio verbrachten, entwickelten eine beeindruckende Kreativität, nicht nur bei der Beschaffung der Hausaufgaben, sondern auch bei den Ausreden, diese nicht zu erledigen.
Neben den Standardausreden wie „Meine Druckerpatrone war leer“ oder „Ich dachte, wir sollten das mündlich machen!“ waren immer öfter auch ausgefallene Sätze zu hören wie „Der Tisch, auf dem meine Schulsachen lagen, ist verbrannt“ oder „Ich hatte keine Zeit, meine Haare lagen einfach nicht“.
Ansonsten war dieses Jahr geprägt von Fahrstunden und der ein oder anderen Fahrprüfung.
Zu Begin der Zwölf waren alle wieder vereint und strebten einem gemeinsamen Ziel entgegen: dem Erreichen des Zustand absoluter Entspanntheit.
Nee, Spaß... dem Erreichen des Abiturs natürlich. Manche übten sich in Disziplin und Ehrgeiz – andere versuchten es nach dem Motto „minimaler Aufwand, maximaler Ertrag“.
Auch wenn einige das für sie falsche Prinzip wählten, kamen die meisten dennoch zum Ziel.
Jetzt haben wir endlich unser Abitur bestanden und jeder wird seinen Weg in die Zukunft beginnen. Dabei werden uns die gewonnenen Erfahrungen und Fähigkeiten eine große Hilfe sein, nicht nur auf geistiger Ebene, sondern vor allem auch auf menschlicher Ebene. Wir haben die Wichtigkeit von Freundschaft und Toleranz kennen gelernt aber dabei auch festgestellt, dass wir mit zunehmender Reife auch immer mehr Verantwortung trugen und ein Vorbild für jüngere darstellten.
Eindrucksvoll wurde uns dies demonstriert, als wir auf der Schulfahrt nach Rom eines Morgens wie Strafgefangene aus dem Bus geführt und zu Unrecht beschuldigt wurden, uns nicht an die Regeln gehalten und die Schule in ein schlechtes Licht gerückt zu haben. Dank der Hilfe von Herrn Remke und Herrn Sahlmüller als auch des fairen Verhaltens unseres Schulleiters klärte sich die Angelegenheit noch am selben Tag.
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