2011•040 - T E X T:
die große Zeit der Beatles weckten. Wie groß schließlich die Bandbreite der dargebotenen Stücke war, bewiesen Miriam Paege (8b, Altsaxophon) und Berit Schütte (8a, Klavier) mit dem Vorspiel schwieriger Jazzstücke von Mátyás Seiber sowie als Streichergruppe Lisa und Meike Wietkamp (8d), Henrike Determann (8c) und Jakob Klönne (8c), die den anspruchsvollen Kanon in D-Dur von Pachelbel in angemessenen Tempi und in einer harmonischen Zusammenführung der Stimmen zu Gehör brachten. (Vgl. Bericht im Pressespiegel.)
Pustekuchen führt am 17.12.2010 Shakespeares „ Zwölfte Nacht“ oder „Was ihr wollt“ auf
Nach der Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum (1993), Der Sturm (2000) und Die beiden Herren aus Verona (2005) ist das um 1600 entstandene Verwechslungsstück Was ihr wollt, das manche Literaturkritiker als die vielleicht beste Kömodie des großen englischen Dramatikers betrachten, das vierte Shakespeare-Drama, das Pustekuchen, unsere während des 325-jährigen Schuljubiläums im Jahre 1984 gegründete Theater-AG, zur Aufführung brachte. (Premiere am 17.12.2010, weitere Vorstellungen am 19.12.2010 und am 11. und 13.01.2011) Es gibt mehr als einen Grund, um Silke Angermann und Ulrich Baggemann als für die Regie verantwortlichen Projektleitern und allen Akteuren zu ihrer grandiosen Leistung zu gratulieren: An erster Stelle zu nennen ist die Entscheidung für die Übersetzung von Frank Günther, durch die der romantisch-märchenhafte Charakter der Handlung und die Bildhaftigkeit der Sprache Shakespeares so in unsere Vorstellungswelt über-tragen werden, dass alle zeitlichen, sprachlichen und kulturellen Distanzen, die uns vom Original trennen, in Vergessenheit zu geraten scheinen. Sodann ist die Spielfreude und unbändige Ausgelassenheit aller mitwirkenden Schauspielerinnen und Schauspieler zu nennen, die nicht nur die Situationskomik, sondern auch so manches Wortspiel geradezu zelebrieren und damit den saturnalischen Charakter des möglicherweise am Dreikönigstag 1601, also am 12. Tage nach Weihnachten (Twelfth Night) uraufgeführten Stückes besonders betonen. Hervorzuheben sind auch all jene Regieeinfälle, die der Musikalität des Stückes in besonderer Weise gerecht werden. Und nicht zuletzt sind die von Pustekuchen entwickelten, in englischer und deutscher Sprache dargebotenen Einführungs- und Zwischenszenen (Barbara Debowska und Hannah Exler) zu nennen: kurze, witzige Intermezzi, die zwischen ironischer Selbstbespiegelung und bissiger Kommentierung changieren und, wie Silke Angermann und Ulrich Baggemann im Programmheft zu Recht betonen, die Handlung der Komödie nicht aufhalten, sondern vorantreiben.
Auch wenn es bei einer sehr geschlossenen Ensembleleistung ungerecht erscheinen mag, einzelne Leistungen hervorzuheben, so sei mir doch der Hinweis gestattet, dass die beinahe schon professionelle Art und Weise, in der Sebastian Knieper den Malvolio gab, zu den besten schauspielerischen Leistungen gehört, die ich in nunmehr fast einem Vierteljahrhundert auf unserer Aulabühne bestaunen konnte. Doch sei darüber nicht die derbe Komik vergessen, die Kevin Wahlbrink in der Figur des Orsino entdeckte, oder die unterschiedlichste Stimmungen und Gefühlslagen
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