2017•045 - T E X T:
zuvorderst auf Ihre eigenen Interessen,
doch hoffen wir als Schule, dass Sie während
der Schulzeit erkannt und erlebt haben,
dass man als Gemeinschaft, im Team
Dinge erreichen kann, die für den Einzelnen
unerreichbar sind.
Hier nähern wir uns auch dem Kern von
Schule; so heißt es im Schulgesetz unseres
Bundeslandes: „Ehrfurcht vor Gott,
Achtung vor der Würde des Menschen
und Bereitschaft zum sozialen Handeln
zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.
Die Jugend soll erzogen werden im
Geist der Menschlichkeit, der Demokratie
und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur
Achtung vor der Überzeugung des anderen,
zur Verantwortung für Tiere und die
Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen,
in Liebe zu Volk und Heimat, zur
Völkergemeinschaft und zur Friedensgesinnung.“
Lassen Sie sich von diesen
hohen Worten nicht einschüchtern! Wir
hoffen und glauben fest, dass Sie in den
Schuljahren am Dionysianum die Chance
hatten, dieses Fundament unserer Gesellschaft
zu erleben und zu finden.
Ich bin überzeugt, dass Sie es schaffen
werden, auf diesem Fundament trotz aller
Individualisierung aufzubauen, schließlich
haben Sie auch schon gemeinsam mit
Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern
den Weg bis zum Abitur geschafft.
Natürlich möchte ich damit nicht die Bedeutung
Ihrer Eltern, Freunde oder Ihrer
Lehrerinnen und Lehrer für diesen Erfolg
kleinreden, doch entscheidend sind Sie
und Ihre Klassen- und Stufengemeinschaft
gewesen: Sie zusammen haben all
die 12 Jahre gelernt, Hausaufgaben gemacht,
sind früh schlafen gegangen und
haben sich auf Referate, Arbeiten, Klausuren
und Prüfungen vorbereitet. Sie allein!
Einige von Ihnen haben schon einen festen
Beruf, ein Studium oder eine Ausbildung
vor Augen, andere kennen zumindest
schon den Bereich, in den sie gehen
wollen. Manche wollen erst jobben oder
ins Ausland gehen – einfach sehen, wie
sich die Dinge entwickeln. So individuell
wie Sie als reife und eigenständige
Persönlichkeiten das Dionysianum verlassen,
so verschieden werden auch die
Wege sein, die Sie einschlagen.
Aber eines steht fest, die Entscheidung,
wo es hingeht, muss jede und jeder von
Ihnen selbst treffen und dafür auch die
volle Verantwortung übernehmen.
„Führe jede Tat deines Lebens so aus,
als ob es deine letzte sei“, stellte der römische
Kaiser Marc Aurel fest; nehmen
Sie dies nicht zu ernst – mein einfacher
Rat ist: Feiern Sie ab heute bis übermorgen,
nehmen Sie Abschied von ihren Mitschülerinnen
und schülern, Lehrerinnen
und Lehrern und gehen Sie Ihren Weg,
übernehmen Sie dabei Verantwortung
für sich, aber auch für andere. Die Fähigkeit
zu akzeptieren und zu tolerieren, die
Kraft, der Wille zur Erkenntnis, aber auch
manchmal der Mut zur Lücke werden Ihnen
helfen, die Wege und auch Umwege
Ihrer Zukunft zu meistern.
Alles Gute…
Oliver Meer
|
|