2014•048 - T E X T:
Abiturrede für die Abiturienteneltern
Dorothe Sagur-Voss
Liebe Abiturienten/innen, sehr geehrte
Lehrer/innen, sehr geehrte Gäste und liebe
Eltern;
Wenn mir vor 8 Jahren auf der 1. Klassenpflegschaftsitzung
jemand gesagt hätte,
dass ich hier und heute auf der Abiturfeier
meines Sohnes als Elternvertreterin
eine Rede halten würde, hätte ich gesagt:
„Ich doch nicht…!“
tja … und jetzt steh ich hier, weil niemand
anderes gefunden wurde…
Ich steh jetzt aber auch gern hier, weil
ich auf diese Weise die Chance ergreifen
kann, mich zu bedanken.
Ich erzähle Ihnen nichts Neues, wenn ich
daran erinnere, dass ein Gymnasium neben
der Wissensvermittlung auch einen
Auftrag zur Erziehung und Wertevermittlung
hat. Und wenn ich mich jetzt bei den
anwesenden Abiturienten und Abiturientinnen
so umschaue, scheint das dem
„Dio“ gut gelungen zu sein.
Ich möchte mich in diesem Zusammenhang
vor allem bei den Lehrpersonen des
Kollegiums bedanken, die unsere Kinder
als individuelle Persönlichkeiten ernst
genommen haben, ihre besonderen Fähigkeiten
und Talente erkannt und dann
auch gefördert haben.
Um den Blick dafür zu bekommen, bedarf
es an Erfahrung, die auch und vor allem
durch den Austausch zwischen „routinierten“
und jungen Kollegen an Qualität
gewinnt. Deshalb mein wohlgemeinter
Appell: Nutzen sie dieses großartige
Potential in ihrem Kollegium! Ich kann
ihnen aus eigener Erfahrung sagen, wie
erquicklich es für die eigene Arbeit ist,
mit jungen Kollegen oder Kolleginnen
zusammen zu arbeiten.
Aber nicht nur die Schule ist an der
Wertevermittlung beteiligt, sondern ein
Großteil der Verantwortung liegt im Elternhaus,
in der Familie und deren Erziehung.
Hier sind Vorbilder gefragt!
Engagierte Eltern, die bereit sind, ihre
Freizeit zu investieren, Impulse zu setzen
und auch Positionen zu beziehen, was oft
nicht nur zu Gunsten der Bequemlichkeit
ausfiel. Als Beispiel erwähne ich hier den
Arbeitskreis Eltern für Eltern, der unermüdlich
über Jahre interessante Veranstaltungen
und Vorträge zu brisanten
Themen wie z.B. Essstörungen, Suchtprävention,
und auch „Mobbing“ organisiert
oder auch das Projekt „Lions-Quest“ mit
initiiert haben.
Meine besondere Hochachtung gilt an
dieser Stelle auch den Eltern, die sich
mehr als 10 Jahre kontinuierlich und verlässlich
in der Schulpflegschaft und auch
in der Schulkonferenz mit Kompetenz
und Sensibilität für die verschiedenen
Belange der Schule eingesetzt haben.
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