2010•052 - T E X T:
berichteten, der Einstieg in ihr Medizin- oder Biologiestudium sei ihnen nicht zuletzt deswegen sehr leicht gefallen, da sie den Stoff der ersten beiden Semester schon aus dem Bio-LK bei Frau Voss bestens gekannt hätten. Übrigens eilte Ihnen ein solcher Ruf schon voraus, als Sie im Sommer 1991 zu uns kamen. Obwohl Sie, in der unmittelbaren Nähe unseres rechtsemsischen Ablegers wohnend, nach der Referendarzeit in Warendorf und 15-jähriger Tätigkeit am Kopernikus-Gymnasium ebendort längst zum Stammpersonal gehört haben dürften, haben Sie sich mit dem Dionysianum sehr schnell identifiziert.
So übernahmen Sie recht bald die Biologiesammlung und sorgten hier, wie man hörte, mit Freundlichkeit und Strenge für Struktur und Ordnung, setzten sich aber zugleich energisch für eine Ergänzung der Geräte und Apparaturen ein, da nur so die Qualität des experimentellen Unterrichts gewährleistet werden könne.
Im übrigen vergaßen Sie die Pflege der Pflanzen und des Getiers der Sammlung – ich meine, mich an ein Aquarium zu erinnern – auch während der Ferien ebenso wenig wie das Gießen der vor dem Hauptportal aufgestellten Blumenkübel. Immer wieder begleiteten Sie die 13er auf Studienfahrten und sorgten mit Ihrem auf die Fauna und Flora des jeweiligen Ortes gerichteten Blick dafür, dass diese Unternehmungen dem Anspruch einer Studienfahrt auch gerecht wurden.
Bei meinem über skizzenhafte Züge natürlich nicht hinausgelangenden Versuch, ein paar mir charakteristisch erscheinende Züge Ihres Wesens, Frau Voss, aufzuzeigen, möchte ich nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass Sie bekennendes Mitglied im „Verein der klaren Aussprache“ sind. Sie formulieren Ihre Ansichten stets unmissverständlich, zuweilen auch mit deutlicher individueller Akzentuierung und einem für eine Westfälin erstaunlichen Temperament. Man kann auch, ich habe es einige Male selbst erlebt, mit Ihnen richtig aneinandergeraten, aber, und das habe ich stets als angenehm und wohltuend empfunden, man findet dann schnell auch wieder zueinander.
Was wartet nun jenseits der Schule auf Sie? An erster Stelle natürlich Ihr Mann, der, zumal nach seiner vor noch nicht allzu langer Zeit überstandenen Herzoperation, froh sein dürfte, dass Sie nun mehr Zeit für ihn haben. Und dann natürlich Haus und Garten und, last but not least, ein ansehnlicher Privatzoo mit 2 Hunden und 30 Schildkröten.
Ob da noch Zeit zum Reisen bleibt? Nun, Sie sind gut organisiert, resolut und entschlussfreudig, und Sie können ab sofort ohne Rücksicht auf Dienstzeiten planen. Da wird vieles möglich! Und wenn Sie dann doch einmal von nostalgischen Erinnerungen an Schule, Unterricht und Kollegen heimgesucht werden, kommen Sie einfach zu uns – Sie sind uns jederzeit willkommen!
|
|