2010•054 - T E X T:
weit über die praktische Demonstration im Unterricht hinaus. Als Mitglied des Tennis-Damenteams des TV Jahn, mit dem Sie über viele Jahre so manchen Pokal errungen haben, aber auch beim Golfspielen, um nur zwei Beispiele zu nennen, haben Sie sich nicht nur Ihre eigene Fitness, sondern insbesondere auch die Freude am aktiven Sport bewahrt. Sie haben somit Ihren Schülerinnen und Schülern, aber auch uns allen in gewisser Weise ein sportliches Leben vorgelebt, und ein solches Beispiel, ein solches Vorbild überzeugt mehr als alles Reden und Theoretisieren.
Vom Sport, liebe Frau Schindler, werden Sie, dessen bin ich mir ganz sicher, nicht lassen können und wollen. Sie werden ihn jedoch, und das ist der Einschnitt, den der heutige Tag markiert, nicht mehr „pädagogisch aufbereiten“ müssen. Was mag das für Sie bedeuten?
Ich vermute, dass die Schülerinnen und Schüler, die sich auf die zwei bis vier wöchentlichen Sportstunden bei Ihnen stets freuten und mit denen Sie immer gerne gearbeitet haben, Ihnen sicherlich fehlen werden. Und auch das kollegiale Miteinander dürften Sie vermissen.
Daneben heißt es aber auch: Der manchmal doch ohrenbetäubende Lärmpegel in der Turnhalle, das zuweilen aufreibende Hin und Her zwischen Halle, Stadion und Hallenbad, und obendrein immer wieder Konferenzen und Dienstbesprechungen – all das können Sie nun abhaken.
Da werden Sie sich bei aller Zwiespältigkeit der Gefühle rasch an die neu gewonnene Freiheit gewöhnen, zumal Ihr Mann, der als Pilot schließlich weiß, wo „die Freiheit grenzenlos ist“, schon den einen oder anderen Plan ausgeheckt haben dürfte.
Und so wünsche ich Ihnen natürlich Glück und Gesundheit, vor allem aber auch soviel Tatendrang und Unternehmungslust, dass Sie am kommenden Montag, am 01.02.2010, den ersten Tag der neuen Zeit im Hochgefühl Ringelnatzscher Morgenwonne begrüßen. Und diese Worte sollten dem Herrn Gemahl dann doch wirklich gefallen:
Ich bin so knallvergnügt erwacht,
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Und nehmen Sie es gelassen hin, wenn er
Ihnen dann frei nach Eugen Roth antwortet:
Ja, heut schon denk ich, unbeirrt:
Nichts wird so bleiben, wie’s sein wird.
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