2009•072 - T E X T:
perfekter und werkgerechter Form bot er auch eine Komposition des spanischen Meisters Joaquin Rodrigo dar.
Dann übernahm ein Saxophonquartett mit Lothar Eirmbter, Petra Niehues, Jürgen Löbbers, Nicole Ricklin - Lehrer, ehemalige Schüler, Noch-Schüler am Dionysianum - die Programmgestaltung. Kompositionen zweier zeitgenössischer Komponisten, des Argentiniers Astor Piazzola und des von der Minimal Music beeinflussten Michael Nyman, wurden vorgetragen. Tangorhythmen erklangen; beschwingt fühlten sich die Hörer unterhalten während dieses Konzertteils im Forum, der neben Musikdarbietungen auch dem Gespräch und der Erfrischung Raum gewährte. Außerdem war die Möglichkeit eröffnet, sich anhand einer Präsentation von Bildern, vom Deutsch/Geschichtskurs des Jahrgang 9 zusammengestellt, über die Geschichte des Dionysianum und Ausdrucksformen des Schullebens unserer Tage zu informieren.
Aufführungsort für den dritten Konzertteil war die Aula des Dionysianums. Eröffnet wurde er von der Klarinettengruppe des Dio-Orchesters mit Lara Beckmann, Isabell Gude, Katharina Mollen und Nadine Pöppe. Sie spielten ein geschickt und auch mutig arrangiertes Mozart-Divertimento. Man lauschte aufmerksam und gern dem Musizieren der Klarinettistinnen; ihr frisches, ideenreiches, engagiertes Musizieren erntete anhaltenden Applaus.
Vom Quartett zum Solisten führte uns der Programmaufbau; denn der Pianist Christian Muche beschenkte nun die Konzertbesucher mit der Interpretation dreier Jazz-Stücke. Was im Programmheft durch erläuternde Texte angekündigt war, setzte Christian Muche mit seinem kraftvollen, fesselnden Spiel um. Er verband in Dave Brubecks Cantiga Nova-Swing "komplexe Harmonie mit ausgesprochen fein geschliffenen Rhythmen", ließ Keith Jarretts "aus der improvisatorischen Freiheit heraus erblühende vollendete Melodien" prägnant aber sehr wohl auch mit sensibler Anschlagkultur erklingen. Billy Joels ,Root Beer Rag', ein Dokument aus den "Wurzeln des Jazz" spielte Christian Muche zupackend, rhythmisch bestimmt und schwungvoll. Bewundernswert, diese hohe technische Souveränität seiner Interpretationskunst.
Pia Hibbe (Sopransaxophon) und David Lohmann (Violine), beide seit Jahren Mitglieder des Dio-Orchesters, spielten mit dem Orchester einen von John Williams komponierten klagenden Dialog, entnommen der Musik zum Film "Schindlers Liste". Sie trugen das anrührende Thema und dessen Durchführung mit seiner Fülle dynamischer und klangfarblicher Nuancen eindringlich vor. Bewegend präsentierte sich ihre Gestaltungskraft und Spielkultur.
Zum Programmabschluss erklang ein voluminöses Werk, das alle Facetten der musikalischen Zeitreise zusammenfassen sollte. Ein Tanzsatz aus der Renaissance bildete den cantus firmus, aus dem sich der prächtige Melodienstrauß entwickelte. Das Orchester und seine Solisten - Radelint Blühdorn (Blockflöte), Oliver Ledwig (Cembalo), Fabian Gedicke (E-Piano und Funkbass), Lucas Pröhl (Schlagzeug) - entwickelten eine ansteckende Spielfreude. Sie ließ am Ende der rund dreistündigen Veranstaltung noch einmal helle Begeisterung aufkommen, die sich bei
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