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"mit Emslandschülern, geriet wieder zu
einem Stück ohne richtigen ..." 2015•086 - 1 Treffer -
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2015•086 - T E X T:
nicht ernst nimmt, statt des griechischen
Chores Cheerleader besetzt, die wir als
Hommage an die neue alte Schule klassisch
zurückverwandelten. Die Rezensentin
Gabriela Schneider von der MV
reagierte entsprechend und titelte: Junge
Göttinnen am DIO. Und der Titel von
Woody Allen hieß: GOTT. Und es geschah
das für uns Unvorstellbare: Da machten
Religionslehrer Werbung. Die beste Werbung,
die es gibt: Antiwerbung. Und Detlev
Kühn und ich - wir haben zusammen 9
Stücke mit Orchester und speziell zusammengestellten
Musikgruppen gespielt -
wir machten uns den unwahrscheinlich
großen Spaß, einen lispelnden Zeus im
Theater im Theater zu den Klängen von
Strauß´ Zarathustra sich in den Seilen der
DEUS EX MACHINA-Maschine versehentlich
strangulieren zu lassen. Die Odyssee
2001 im Weltall ließ grüßen ebenso wie
der filmische Welterfolg Good bye Lenin.
Und Ute Altvater ermordete Nicola Steinhauer,
der die Gedärme aus dem Bauch
quollen, 12mal zu den Klängen von New
York, New York. (Erst als ich das hier aufgeschrieben
hatte, merkte ich, wie makaber
dieser Satz heute wirkt.)
Meine Haltung zu dieser geschichtsträchtigen
Aula in einer inzwischen 333jährigen
Schule war eine provokative,
ablehnende Haltung. Noch nicht Auseinandersetzung,
eher Ratlosigkeit.
Im SOMMERNACHTSTRAUM stellten wir
das Patriarchat in Frage, nicht nur indem
wir die Männerrollen und die Frauenrollen
mit dem Shakespeare-Text zum
Thema machten – das Programm trug als
Titel ein Zitat aus dem Stück: Ach, wärt
ihr Männer! Nein, wir hatten sogar die
verrückte Idee - aus der Not geboren, aus
der weiblichen Helena einen männlichen
Heleus zu machen, was ungemein reizvolle
und komische Beziehungsvarianten
nach sich zog. Viele gute Ideen sind übrigens
aus der Not und dem Mangel entstanden.
SLOANE SQUARE von Marlene Streeruwitz,
eine Uraufführung für Norddeutschland,
übrigens eine Kooperation
mit Emslandschülern, geriet wieder zu
einem Stück ohne richtigen Anfang, Mitte
und Ende. Ich fasse das Stück mal so
zusammen: Die Autorin hatte mit der
Sprache experimentiert, wir bauten einen
15m langen Bahnsteig in die Aula,
sammelten Dreck auf der Straße, den die
Putzfrauen immer wieder entfernten,
spielten vor dem Stück Mozarts Requiem,
besprühten während der Aufführung die
Wände, Detlef machte futuristische Musik
und kratzte Metall auf Stein. Die Schüler
verstanden gar nichts. Lediglich die
Orchestermitglieder, die die Aufführungen
immer mehrfach begleitet haben, fingen
an, uns Theatermenschen zu mögen,
auch wenn sie uns für verrückt erklärten.
Mit der KLEINBÜRGERHOCHZEIT setzte
dann aber eine Wende in der Theaterarbeit
für PUSTEKUCHEN ein.
Die Mauer war gefallen. Der Kalte Krieg
war beendet. Wie konnte man jetzt noch
Bertolt Brecht spielen? Das war meine
Frage 1997. Für das Schülertheater ist
es meiner Meinung nach wichtig, Stücke
mit möglichst gleichberechtigten, gleichwertigen
Rollen zu finden, in denen möglichst
auch viele Schüler gleichzeitig auf
der Bühne agieren. Eigentlich nur deswegen
kamen wir auf die Kleinbürgerhochzeit,
ein frühes Stück aus Brechts
expressionistischer Phase. Dieses Stück
war ein großes Glück und wurde bei dem
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2015•086 - F A C T S:
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