2011•093 - T E X T:
Die O I n ( Abiturjahrgang 1960 ) traf sich zum „Goldjubiläum“
Nach unserem Abitur im Jahr 1960 hatten wir Klassenkameraden der O I n uns gänzlich aus den Augen verloren: Studium und berufliche Einsätze an anderen Orten hatten Priorität. Als dann das Jahr 1985 näher rückte, das Jahr unseres 25-jährigen Abiturjubiläums, da gingen die Gedanken zurück an die für einige von uns bis zu neun Jahren gemeinsame Schulzeit, und der Wunsch nach einem Wiedersehen setzte sich immer mehr fest. Doch dafür muss man zunächst wissen, wer wo verblieben ist.
Als ich meine Frau und unsere drei Söhne in bester Obhut bei den Schwiegereltern an der Porta Westfalica wusste, bin ich von meinem Elternhaus in Rheine auf Spurensuche gegangen. Das war eine ganz spannende Angelegenheit. Einige aktuelle Adressen waren schnell ermittelt, andere wiederum konnten nur auf Umwegen herausgefunden werden : „Die Familie .. wohnt hier schon seit Jahren nicht mehr. Aber da und da.. wohnt ein Onkel. Der müsste wissen, wo die Familie hingezogen sind.“ Fazit: Ich konnte alle aktuellen Adressen sammeln, kein Co-Abiturient befand sich im Ausland, alle hatten einen Wohnsitz zwischen Rheine und München. Der Vorschlag, sich zum Farbentreffen des VAD im September 1985 zu treffen, traf auf unverhofft guten Boden. Vierzehn von 21 ehemaligen Mitschülern folgten der Einladung und erlebten die unvergesslichen Augenblicke des Wiedererkennens oder aber des notwendigen Vorstellens. In fünfundzwanzig Jahren kann man sich sehr verändern, statt eines Jünglings in lockigem Haar aus dem Jahr 1960 stellt sich ein gestandener Mann mit Glatze vor. Bei diesem ersten Treffen wurde von allen auch die Möglichkeit der Einsichtnahme in die Abiturarbeiten genutzt.
Fünfzehn Jahre später, also zum 40-jährigen Abiturjubiläum, trafen sich 15 Ehemalige. Fast alle kannten sich schon, die Abiturarbeiten wollte keiner ein zweites Mal sehen, also gab es viel Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen bei der Mitgliederversammlung und dem Kommers des VAD bei Beesten.
Für das Goldjubiläum im vergangenen Jahr wollten wir uns noch mehr Zeit füreinander lassen. Bernd Windhoff hatte sich bereit erklärt, am Wochenende des 04./05.September 2010 für ein entsprechendes Beiprogramm zu sorgen. Leider mussten einige Mitschüler, die schon bei den vorigen Treffen dabei gewesen waren, aus gesundheitlichen und persönlichen verständlichen Gründen ihre Teilnahme absagen. Aber wir waren noch ein Dutzend, das sich das Wochenende an alter Wirkungsstätte nicht entgehen lassen wollte. Mit Horst Ostermann, inzwischen Superintendent im Ruhestand, war aber einer dabei, den alle seit fünfzig Jahren nicht gesehen hatten und dessen Rätselraten „Wer ist wer“ wie bei uns vor Jahren für Heiterkeit sorgte. Am Anfang des Programms stand ein gemeinsamer Rundgang durch die Innenstadt von Rheine, deren Veränderung Anerkennung, aber auch Diskussionen hervorrief. Auf der Emsbrücke kamen die Erinnerungen an den Eselszug durch Rheine und die Übergabe der alten Hefte an die Fluten der Ems zurück. Beim Kaffeetrinken in der Aula des Gymnasiums gab es so manches erfreuliche Wiedersehen mit einigen ehemaligen alten Dionysianern. Das Angebot zur Schulbesichtigung wurde gerne angenommen. Sie wurde im Altbau zu einer „Reise“ in die eigene
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